Ammoniak (NH3)
Der Ammoniakgehalt gibt Auskunft über den Konservierungserfolg. Ammoniak ist ein Produkt des Eiweißabbaus und tritt bei Fäulnisprozessen auf. Ein hoher NH3-Gehalt in der Silage (> 15 %) zeigt an, dass das Gras verdorben ist. Die Konservierung ist misslungen. Ein niedriger NH3-Gehalt (<7 %) gilt als Zeichen für eine erfolgreiche Konservierung. Stickstoff -> Nitrat -> Eiweiß -> Ammoniak. Bestimmung Der Ammoniakgehalt wird im Labor in der frischen Probe bestimmt, da Ammoniak während des Trocknungsprozess verflüchtigt. Der Ammoniakgehalt wird in Prozent von der ursprünglichen Menge Rohprotein wiedergegeben. Ein NH3-Gehalt von 10 bedeutet, dass 10% des ursprünglichen Rohproteins zu Ammoniak abgebaut worden ist. Insofern muss das Ergebnis immer in Relation zum Rohproteingehalt gedeutet werden. Konservierung Bei einer verdorbenen Silage ist die Konservierung misslungen. Die Milchsäurebakterien haben den Wettkampf gegen die Buttersäurebakterien verloren. Ursache hierfür können unzureichend luftdicht abgeschlossene Silos, Zuckermangel bzw. hohe Eiweißgehalte (wirken als Puffer) sein. Auch neutralisiert Ammoniak die zur Konservierung notwendigen Säuren. In einer faulenden Silage wird Eiweiß zu Ammoniak abgebaut. Ammoniak wird bei der Rationsberechnung als unbeständiges Eiweiß eingestuft. Die Kuh kann bei ausreichender Energieversorgung im Pansen das unbeständige Eiweiß zur Milchproduktion verwenden. Fütterung Ammoniak ist ein stark riechendes Gas. Das Gas verbleibt so lange im Silo, bis dieses geöffnet wird. Auf Grund des starken Geruchs ist das Futter weniger appetitlich und die Kühe fressen weniger davon. Der Überschuss an unbeständigem Eiweiß, der durch Fäulnisprozesse entstanden ist, wird von der Kuh als Harnstoff über den Urin ausgeschieden. Dies kostet die Kuh zusätzliche Energie. Außerdem geht dieses Eiweiß für die Milchproduktion verloren.