Proteinermittlung

Ammoniak Während des Konservierungsprozesses entsteht im Silo durch Abbauprozesse Ammoniak. Auch im Pansen wird unbeständiges Eiweiß zu Ammoniak abgebaut und dient den Pansenbakterien zum Aufbau von mikrobiellem Eiweiß als N-Quelle. Insofern ist bei der Protein-Beurteilung der Siloprobe von großer Relevanz, dass auch der Ammoniakgehalt ermittelt wird. Allerdings verflüchtigt sich Ammoniak während des Trocknungsprozesses. Wird dies nicht berücksichtigt, kommt es hinsichtlich der Proteinbewertung zu starken Abweichungen zwischen Laborergebnis und tatsächlichem Futterwert. Während zahlreiche Labore den Ammoniakgehalt mittels einer Schätzung in ihre Berichte einfließen lassen, wird bei Eurofinspertus der Ammoniakgehalt separat vor der Trocknung in der frischen Probe erfasst. Ergebnis sind exaktere Werte, welche die tatsächliche N-Versorgung des Futters widerspiegeln. Diese kann von Jahr zu Jahr stark unterschiedlich sein. Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass mit sinkendem TS-Gehalt der Ammoniak-Gehalt zunimmt. Zu hohe Ammoniakgehalte führen zu unappetitlichem Futter, das von den Kühen ungerne gefressen wird. Vermeiden Sie Produktionseinbußen aus dem Grundfutter durch ungenaue Analyseberichte und achten Sie bei Ihrer nächsten Grassilage-Untersuchung auf den Parameter Ammoniak. DVE kontra nXP Anstelle der Parameter nXP und RNB können bei der Rationsberechnung auch die Parameter DVE (Darm-Verdauliches Eiweiß)und OEB (unbeständige Eiweißbilanz) eingesetzt werden. Während die Bruttogröße nXP nur unzureichende Aussagen zu dem Einsatzort des Proteins zulässt, spiegelt das DVE exakt die am Dünndarm zur Verfügung stehende Proteinmenge wider. Bei der Verwendung des Parameters OEB anstelle von RNB profitieren Sie in Form von zuverlässigeren Angaben zur tatsächlich Proteinmenge im Pansen auf Grund der oben beschriebenen Ammoniakermittlung.