Rohasche
Rohasche ist ein Sammelbegriff für Mineralstoffe, Spurenelemente und evtl. enthaltene Erde. Grassilagen mit hohen Rohaschegehalten (> 100 g/kg TS) sind durch Erde verunreinigt. Erde hat keinen Futterwert. Verschmutzte Silagen haben eine geringere VEM und DVE. Verunreinigungen treten häufig lokal auf, so dass der Futterwert stellenweise sehr niedrig sein kann. Bestimmung Der Rohaschegehalt wird durch Verbrennen der Probe ermittelt. Das übriggebliebene Material, die Asche (anorganische Substanz), wird gewogen. Das Ergebnis wird in g/kg TS angegeben. Der Begriff „Roh“ deutet darauf hin, dass verschiedene Bestandteile der anorganischen Substanz gemessen werden. Die unterschiedlichen Bestandteile (Mineralstoffe, Spurenelemente, Erde) werden in diesem Parameter nicht weiter aufgeteilt. Konservierung Ein hoher Rohaschegehalt führt aufgrund von Verunreinigungen zu einer schlechten Konservierung. Durch Bodenverunreinigungen können Buttersäurebakterien, die von Natur aus im Boden vorkommen, ins Silo gelangen und die Konservierung negativ beeinflussen. Buttersäurebakterien konkurrieren mit Milchsäurebakterien um die Nahrung. Bei hohen Gehalten an Buttersäurebakterien muss besonders viel Säure produziert werden, um den pH-Wert sinken zu lassen. Fütterung Grassilagen mit hohen Rohaschegehalten sind weniger konzentriert. Von jedem kg, das die Kuh aufnimmt, ist ein Großteil Erde. Der Pansen ist gefüllt, und die Kuh hat ein gesättigtes Gefühl. Der geringere Futterwert führt bei fehlender Beisteuerung über die Ration zu einer niedrigeren Milchproduktion. Rohasche sorgt in der Grassilage zu einer Verdrängung von Nährstoffen. Erde nimmt den Platz von Energie oder Protein ein. Weist die Silage mehr als 150 g Rohasche je kg TS auf, wird auf der Rückseite angegeben, wie hoch der Futterwert ohne den berechneten Anteil Erde wäre. Für den Fall, dass die Verunreinigungen auf dem Futtertisch liegenbleiben, kann bei der Rationsberechnung mit den berechneten Kennzahlen VEM, DVE oder OEB gerechnet werden.